Philosophie und Politik. Freiheit, Gleichheit, Umwelt.
Politisches Philosophieren
Mission Statement. Im Desaster des 20. Jahrhunderts musste die politisch-philosophische Existenz ihr Subjekt auf die Freiheit einer nutzlosen Passion zurückziehen. Im nächsten Schritt schien es gänzlich zu verschwinden, wie am Meeresufer ein Gesicht im Sand. Im 21. Jahrhundert wird dieses Subjekt erneut in seiner Unsterblichkeit zu denken und zu leben, also kommunistisch zu assoziieren sein. Wir stehen nicht unter dem Gesetz. Wir stehen unter der Gnade, in der Freiheit zur Wahrheit und der Wahrheit dieser Freiheit Subjekt sein zu können. Krise und Ereignis, Dialektik und Ökologie der Existenz.
Versuch der Einführung in eine materialistische Dialektik des 21. Jahrhunderts
Dies ist einer meiner Lieblingstexte – und vielleicht der Muttertext meiner Bücher „Krise und Ereignis“ und „Zur Ökologie der Existenz“. Geschrieben für ein Buchprojekt des Kritischen Bewegungsdiskurses, wurde er nie veröffentlicht, weil das Projekt „KBD“ auseinander fiel. Ohne Kontrolle durch eine Endredaktion macht dieser Text ungeschützter als andere lesbar, was mich philosophisch, politisch und in erster Person umtreibt. (Lang) „Das singulare Universale und sein Anderes“ weiterlesen
Dieser Text wurde für attac Österreich geschrieben und stellt Derridas Unterscheidung von Recht und Gerechtigkeit in den Kontext der Debatte um „Globale Soziale Rechte“. Sie war eine der zentralen programmatischen Debatten der globalisierungskritischen Bewegungen und geht seit 2017 in eine zweite Phase. (Kürzer) „Vom Übermaß der Gerechtigkeit“ weiterlesen
Stephan Moebius, Alfred Schobert und Thomas Seibert: Gemeinsame Danksagung anlässlich des Todes von Jacques Derrida.
Im November 2004 bat uns die Zeitung analyse und kritik um die Gestaltung eines Schwerpunkts zum Tod Jacques Derridas. Unsere Texte des Dankes und der Treue ergänzten wir um eines der letzten Interviews, das der Philosoph gegeben hat. Ich publiziere sie hier nicht nur, weil ich Derrida nach wie vor für unumgänglich halte, sondern auch zum Gedenken an Alfred Schobert, der genau zwei Jahre später, am 18. November 2006, völlig überraschend verstorben ist. Sein Text findet sich hier nach dem von Stephan Moebius und vor meinem eigenen, den Abschluss bildet das Interview. „Für eine kommende Gerechtigkeit“ weiterlesen
Fragen an John Holloway – und an die globalisierungskritischen Bewegungen
Im März 2004 luden die Antifaschistische Linke Berlin, attac und die Redaktion Fantomâs John Holloway zum Vortrag ins Berliner Theater Hebbel-am-Ufer: zu jener Zeit mit Hardt/Negri prominentester philosophischer Protagonist der globalisierungskritischen Bewegungen. Vor Hunderten von Zuhörer*innen verdichtete er dort sein Buch „Die Welt verändern, ohne die Macht zu übernehmen“ in drei Thesen. Zur Eröffnung der Diskussion stellte ich ihm die unten aufgeführten Fragen. (Einmal lang, einmal etwas kürzer). Ein Mitschnitt der ganzen Veranstaltung findet sich bei Indymedia. „Die Welt verändern, ohne die Macht zu übernehmen?“ weiterlesen
Der Text dokumentiert den Vortrag, den ich im Winter 2003 auf dem Frankfurter Kongress „Indeterminate! Kommunismus“ gehalten habe. Veranstaltet von den Gruppen DemoPunk und Kritik & Praxis markierte der von über 1000 Leute besuchte Kongress die Ankunft der Kommunismus-Debatte in Deutschland: er musste damals noch als „Kulturkongress“ gelabelt werden. Zwei Jahre später – noch immer zur rechten Zeit – publizierten DemoPunk und Kritik&Praxis im Unrast Verlag die überarbeiteten Vortragstexte. (Länger)„Subjektives ohne Subjekt“ weiterlesen
Annäherung an einen linken Radikalismus nach dem Ende der Utopie.
Gerade in der Radikalität seiner „Dekonstruktion“ schien Jacques Derrida über Jahre hinweg fern jeder außerphilosophischen Praxis zu sein. Tatsächlich aber war er Zeit seines Lebens Aktivist einer radikalen Politik in erster Person, ausgefochten stets an den vordersten Frontlinien der Neuen Linken. Unübersehbar wurde das aber erst, als er zum Protagonisten der kleinen Schar von Philosoph*innen wurde, die den Begriff und die Sache des Kommunismus nach 1989 wieder sprechbar gemacht haben. Auf den Punkt kam sein politisches Philosophieren nicht zufällig in seiner Unterscheidung von Recht und Gerechtigkeit. Ihr ist noch heute wenig hinzuzufügen. Mein Text dazu erschien im Herbst 2000 in analyse und kritik. (Kurz)„Keine Angst vor Jacques Derrida.“ weiterlesen
Diskurs essen Linke auf: Verteidigung Foucaults anlässlich einer bitterbösen Polemik gegen die „Heideggerisierung der Linken“. Vgl. weiter oben die Texte „Lektion des Leninismus“ und „Zirkel des Subjekts“, in denen ich Badiou vor ähnlichen Verleumdungen in Schutz nehme. Erschienen in jungle world am 12.03. 1998. (Kurz)
Michel Foucaults „Ästhetik der Existenz“ und der emanzipatorische Diskurs der Sexualität
Foucaults „Ästhetik der Existenz“ steht nicht nur für Politiken erster Person, sondern auch für die Praxis politischen Philosophierens. Sie ist die politische Antwort, die Foucault mit seiner philosophischen Forschung zur Geschichte unserer Sexuierung und Subjektivierung verband. Mein Text erschien im Heft 22 der Texte zur Kunst, Mai 1996. Es liegt auf der Hand, dass ich heute mehr und anderes zur Existenzästhetik zu sagen hätte – was auch für den folgenden Text gilt. (Länger)„Über den freien Gebrauch des Lebens und der Lüste“ weiterlesen
Anmerkungen zu Michel Foucaults Ästhetik der Existenz
Der Text erschien in der Ausgabe 4/1995 der Zeitschrift Die Beute – Politik und Verbrechen und stellt Foucaults „Ästhetik der Existenz“ in die Geschichte des Mai 68 und seiner „Politiken erster Person.“ Solche Politiken beantworten die Frage nach dem Subjekt der Emanzipation im Verweis nicht auf ein gegebenes Kollektiv, sondern je auf uns selbst. (Länger)„Das Subjekt der Revolten“ weiterlesen