Solidarität statt Heimat

Nennen wir das Problem beim Namen. Es heißt nicht Migration. Es heißt Rassismus.

Im Juni 2018, inmitten einer rassistischen Kampagne zugleich von oben und von unten, veröffentlichten medico international, das Institut Solidarische Moderne und das Netzwerk Kritische Migrations- und Grenzregimeforschung einen gemeinsamen Aufruf, der zugleich der rassistischen Kampagne und der – zurückhaltend formuliert – Verunsicherung vieler Linker entgegentrat. Binnen weniger Tage wurde dieser Aufruf von über 16.000 Menschen unterzeichnet: eine Anzeige dafür, auf wen Verlass ist – und auf wen nicht. Denn die entschiedenste Kritik wurde diesem Aufruf – aus der Linken zuteil. Zeit der Monster. (Kurz) „Solidarität statt Heimat“ weiterlesen

Die Grenzen von Klassenpolitik in der Zeit der Monster

„Wer die Kanakisierung unserer Gesellschaft zurückdrängen will, ist in der Sache rechts“

Im Mai 2018 stellte ich im Züricher Kosmos mein Buch „Zur Ökologie der Existenz“ vor (Gruß an Samir Aldin). Am Nachmittag vor der Veranstaltung sprach ich mit Anna Jikhareva und Daniel Hackbarth von der Schweizer Wochenzeitung, das Interview erschien in der Ausgabe 23/2018. Merci für das schöne Gespräch und die Fotos, die Florian Bachmann schoss. (Kürzer) „Die Grenzen von Klassenpolitik in der Zeit der Monster“ weiterlesen

Kapitalismus ist auch eine Befreiungsmaschinerie

Gespräch über Marx und eine vereinigte Linke

Im April 2018 sprach ich mit Nina Hensch vom Wuppertaler Kulturmagazin engels über die Zeit der Monster und, en passant, die fundamentale Schwierigkeit antikapitalistischer Politik: das Faktum, dass Kapitalismus immer auch Emanzipationsprozesse freisetzt – historisch gesehen sogar unvergleichliche Emanzipationsprozesse. Mehr dazu in „Zur Ökologie der Existenz“, in Auseinandersetzung mit Boltanski/Chiapello, S. 169ff. (Kurz) „Kapitalismus ist auch eine Befreiungsmaschinerie“ weiterlesen

Mit der Demokratie neu beginnen!

Eine linke Mehrheit in der Zeit der Monster. Kampagne des ISM seit 2015

Die Gründung des Institut Solidarische Moderne 2010 war ein wesentlicher Schritt der politischen Formierung einer Mosaiklinken. Im ISM verbanden sich Mitglieder der linken Flügel von SPD, Grünen und LINKEN, Aktive aus zivilgesellschaftlichen Organisationen, Gewerkschaften und sozialen Bewegungen sowie linke Akademiker*innen zur „Programmwerkstatt“ einer „sozialökologischen Transformation„. In der Zeit der Monster setzte das ISM seit 2015 auf die Sammlung einer „linken gesellschaftlichen Mehrheit“. Zentriert auf die Wahlen 2017 publizierte das Institut vier kollektiv verfasste Texte für eine Kampagne, die heute, 2018, noch fortgesetzt wird. Ich dokumentieren diese Texte hier in der Folge ihres Erscheinens. (Lang) „Mit der Demokratie neu beginnen!“ weiterlesen

Nach Athen, im Kampf um die Grenzen, nach Paris, von unterwegs.

Erste Notizen zum Plan A einer neuen Linken (nicht nur) in Deutschland

Vielleicht ist keine meiner politischen Interventionen so breit aufgenommen worden und zugleich so umstritten wie diese hier. Zuerst publiziert im Dezember 2015 auf der Website „kommunisten.de„, setzte mein Text den politischen Begriff des „dissidenten Drittels“ aus – damals noch mit der Option, dass dieses Drittel das Potenzial zur Bildung einer linken gesellschaftlichen Mehrheit in Deutschland haben würde – mit Folgen für die Dynamik der Zeit der Monster in ganz Europa. (Lang) „Nach Athen, im Kampf um die Grenzen, nach Paris, von unterwegs.“ weiterlesen

Blockupy und weiter

Anmerkungen zu einer Mobilisierung, die konstituierender Prozess werden will

Dieser Beitrag erschien im Heft 1/2014 der Zeitschrift LuXemburg und nimmt die Zeit der Monster in dem Moment in  den Blick, da eine positive Wende nahe zu sein scheint: nach dem Arabischen Frühling und seiner weltweiten Kommunikation, auf dem Höhepunkt der südeuropäischen Protestbewegung und der Solidarität, die ihr in Deutschland durch „Blockupy“ zuteil wurde. (Kurz) „Blockupy und weiter“ weiterlesen

Dissens statt Konsens

Demokratie als konstituierender Prozess

Im Januar 2012, zu Beginn der Zeit der Monster, veranstalteten die Rosa Luxemburg Stiftung und die Interventionistische Linke eine internationale Konferenz in Dresden, die systematisch reflektieren sollte, dass jenseits des Reform-Revolution-Gegensatzes operierende „Mosaiklinke“  eine grundsätzlich ungehorsame Linke sein muss. Mein Vortrag findet sich in dem von Friedrich Burschel, Andreas Kahrs und Lea Steinert herausgegebenen Sammelband „Ungehorsam! Disobedience!“, erschienen in der edition assemblage. (Länger) „Dissens statt Konsens“ weiterlesen