Sri Lanka – Den Putsch bezwungen

Der erfolgreiche Widerstand gegen den nationalen Populismus zeigt, was Politik leisten kann.

Sri Lankas Putschpremier Mahinda Rajapaksa lieferte  nicht nur Duterte und Ortega, sondern auch Trump, Orban, Le Pen oder Salvini ein Modell des Aufstiegs. Es könnte sein, dass der breite Widerstand, der ihn zu Fall gebracht hat, ebenfalls zum Beispiel wird: für andere Versuche, sich von populistischer Herrschaft zu befreien.

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Demokratie oder nationaler Populismus. Beispiel Sri Lanka

Schnelle erste Auswertung des hoffentlich gescheiterten Putschversuchs

Meine Texte für medico international finden sich unter eigenem link auf der Seite „Texte aus dem Handgemenge“. Die schnelle Auswertung der Verwerfungen der letzten zwei Wochen auf Sri Lanka hebe ich wegen ihres exemplarischen Gehalts heraus: als Verweis auf den politischen Primat der Demokratiefrage und als Problematisierung der Spaltungen und Umgruppierungen, zu denen dieser Primat im politischen Feld führt: in Sri Lanka wie in Brasilien, auf den Philippinen, in Indien, der Türkei, in den USA, in Ungarn, Polen, Italien und natürlich auch … in Deutschland. Eins noch: ob der Putschversuch wirklich schon zusammengebrochen ist, wird sich erst in den nächsten Tagen zeigen. „Demokratie oder nationaler Populismus. Beispiel Sri Lanka“ weiterlesen

Für eine Theorie der kommenden Revolution

Elf Thesen zu Hegel, Marx und Kierkegaard

Im September 2018 feierte das Institut für Theologie und Politik (ITP) in Münster das 25. Jubiläum seiner Gründung. Es ist kein Zufall, sondern innerste Konsequenz seiner Politischen Theologie, zu diesem Anlass nach der kommenden Revolution zu fragen. Dass die Genoss*innen mich um den Eröffnungsvortrag baten, war dann aber ebenfalls kein Zufall: kommen Politische Theologie und Politische Philosophie doch in der Unbeugsamkeit zusammen, mit der sie sich dem Aberglauben vom „Ende der Geschichte“ und dem Götzendienst einer Welt verweigern, die ihre Transzendenz verleugnet. (Lang) „Für eine Theorie der kommenden Revolution“ weiterlesen

Nach dem Mai ist vor dem Mai

Kleines Manifest einer emanzipatorischen Linken

Unter dem Titel „Verteidigung des Unabgegoltenen“ blickt das Magazin Prager Frühling im Oktober 2018 zugleich auf den Mai 68 und auf die ersten zehn Jahre seiner eigenen Geschichte zurück. Der Einladung der Genoss*innen, dazu ein „kleines Manifest einer emanzipatorischen Linken“ zu schreiben, bin ich mit großem Vergnügen gefolgt. (kurz) „Nach dem Mai ist vor dem Mai“ weiterlesen

Schleift die Festung Europa!

Für das Recht zu gehen, für das Recht zu bleiben.

Vom 5. – 7. Oktober 2018 fand in Kassel der Europakongress von attac statt. Wie andere Treffen der Linken war auch dieses von der heftigen Auseinandersetzung um Europa, um die Bewegung der Migration und den nationalistisch-rassistischen Aufstand von rechts geprägt. Auf Einladung des Institut Solidarische Moderne (ISM) diskutierten Sonja Buckel (Politikwissenschaftlerin, Universität Kassel, Vorstandssprecherin des ISM), Massimo Perinelli (Referent für Migration, Rosa-Luxemburg-Stiftung), Klaus Dörre (Soziologe Universität Jena) und ich die strategischen Rolle, die in dieser Lage den migrantischen Bewegungen zukommt. (Video, 1, 5 Std.) „Schleift die Festung Europa!“ weiterlesen

Solidarität statt Heimat

Nennen wir das Problem beim Namen. Es heißt nicht Migration. Es heißt Rassismus.

Im Juni 2018, inmitten einer rassistischen Kampagne zugleich von oben und von unten, veröffentlichten medico international, das Institut Solidarische Moderne und das Netzwerk Kritische Migrations- und Grenzregimeforschung einen gemeinsamen Aufruf, der zugleich der rassistischen Kampagne und der – zurückhaltend formuliert – Verunsicherung vieler Linker entgegentrat. Binnen weniger Tage wurde dieser Aufruf von über 16.000 Menschen unterzeichnet: eine Anzeige dafür, auf wen Verlass ist – und auf wen nicht. Denn die entschiedenste Kritik wurde diesem Aufruf – aus der Linken zuteil. Zeit der Monster. (Kurz) „Solidarität statt Heimat“ weiterlesen

Die Grenzen von Klassenpolitik in der Zeit der Monster

„Wer die Kanakisierung unserer Gesellschaft zurückdrängen will, ist in der Sache rechts“

Im Mai 2018 stellte ich im Züricher Kosmos mein Buch „Zur Ökologie der Existenz“ vor (Gruß an Samir Aldin). Am Nachmittag vor der Veranstaltung sprach ich mit Anna Jikhareva und Daniel Hackbarth von der Schweizer Wochenzeitung, das Interview erschien in der Ausgabe 23/2018. Merci für das schöne Gespräch und die Fotos, die Florian Bachmann schoss. (Kürzer) „Die Grenzen von Klassenpolitik in der Zeit der Monster“ weiterlesen

Kapitalismus ist auch eine Befreiungsmaschinerie

Gespräch über Marx und eine vereinigte Linke

Im April 2018 sprach ich mit Nina Hensch vom Wuppertaler Kulturmagazin engels über die Zeit der Monster und, en passant, die fundamentale Schwierigkeit antikapitalistischer Politik: das Faktum, dass Kapitalismus immer auch Emanzipationsprozesse freisetzt – historisch gesehen sogar unvergleichliche Emanzipationsprozesse. Mehr dazu in „Zur Ökologie der Existenz“, in Auseinandersetzung mit Boltanski/Chiapello, S. 169ff. (Kurz) „Kapitalismus ist auch eine Befreiungsmaschinerie“ weiterlesen