Jodi Dean/Thomas Seibert: Über Badiou, über Demokratie

The Force oft the Many/Die Kraft der Vielen

Vom 2.- 4. April 2017 fand in Basel der vom Schweizer Denknetz veranstaltete Kongress Reclaim Democracy statt: von deutlich mehr Besucher*innen frequentiert als erwartet und von politischer Bedeutung nicht nur für die Linke in der Schweiz. Eingeladen war auch die amerikanische Philosophin Jodi Dean, die in Deutschland durch ihr Buch Der kommunistische Horizont bekannt geworden.  Mich hatten die Veranstalter um eine Entgegnung auf ihren Vortrag gebeten. Deshalb präsentiere ich hier zuerst den Vortrag Jodis (englisch), dann meine Entgegnung (deutsch). (Lang) „Jodi Dean/Thomas Seibert: Über Badiou, über Demokratie“ weiterlesen

Nach Athen, im Kampf um die Grenzen, nach Paris, von unterwegs.

Erste Notizen zum Plan A einer neuen Linken (nicht nur) in Deutschland

Vielleicht ist keine meiner politischen Interventionen so breit aufgenommen worden und zugleich so umstritten wie diese hier. Zuerst publiziert im Dezember 2015 auf der Website „kommunisten.de„, setzte mein Text den politischen Begriff des „dissidenten Drittels“ aus – damals noch mit der Option, dass dieses Drittel das Potenzial zur Bildung einer linken gesellschaftlichen Mehrheit in Deutschland haben würde – mit Folgen für die Dynamik der Zeit der Monster in ganz Europa. (Lang) „Nach Athen, im Kampf um die Grenzen, nach Paris, von unterwegs.“ weiterlesen

Post/Marxismus

Schnitte setzen, um weitermachen und neu beginnen zu können.

Im Dezember 2013 lud mich die Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg ins Centro Sociale in der Sternstraße ein. Beworben wurde der Vortrag mit diesen Sätzen: „Jahrelang geschieht nichts, scheint die Ordnung der Dinge unverrückbar festzustehen, das Schlimme immer schlimmer zu werden. Plötzlich überstürzen sich die Geschehnisse, reißt der Horizont auf. (…) Die Chance, es besser zu machen als 1789, 1848, 1917 und 1968, haben wir immer noch: als Chance.“ Hier auch das Audio des Vortrags. „Post/Marxismus“ weiterlesen

Humanismus nach dem Tod des Menschen

Flucht und Rückkehr des subjektiven Faktors der Geschichte

In dieser Fassung erschien dieser Text in dem 2013 von der Jour Fixe Iniative Berlin im Verlag Edition Assemblage veröffentlichten Sammelband Etwas fehlt. Utopie, Kritik und Glücksversprechen; eine erste Fassung erschien im Juni 2012 im Band 167 der Zeitschrift Prokla, der den „Perspektiven der Gesellschaftskritik heute“ gewidmet war. Auch dieser Text markiert für mich den Übergang von der Kommunismus-Debatte (Krise und Ereignis) zur Ökologie der Existenz. Kenntlich wird das in der Problematik der Reformation, mit der die sowieso schon überdrehte Dialektik von Reform und Revolution noch einmal erweitert wird. Politisch ist er vom Arabischen Frühling inspiriert. „Humanismus nach dem Tod des Menschen“ weiterlesen

Dissens statt Konsens

Demokratie als konstituierender Prozess

Im Januar 2012, zu Beginn der Zeit der Monster, veranstalteten die Rosa Luxemburg Stiftung und die Interventionistische Linke eine internationale Konferenz in Dresden, die systematisch reflektieren sollte, dass jenseits des Reform-Revolution-Gegensatzes operierende „Mosaiklinke“  eine grundsätzlich ungehorsame Linke sein muss. Mein Vortrag findet sich in dem von Friedrich Burschel, Andreas Kahrs und Lea Steinert herausgegebenen Sammelband „Ungehorsam! Disobedience!“, erschienen in der edition assemblage. (Länger) „Dissens statt Konsens“ weiterlesen

Ontologie der Revolution

Elf Thesen zur PRAXIS-Gruppe – heute

Das Belgrader Auslandsbüro der Rosa Luxemburg Stiftung lud vom 13. – 15. November 2011 zu einer Konferenz auf die kroatische Insel Korcula ein. Sie war der PRAXIS-Gruppe gewidmet, einer Gruppe von politischen Philosoph*innen, die sich im Jugoslawien der 1960er Jahre um eine existenzialistisch inspirierte Erneuerung des Marxismus bemühte. Mit ihren auf Korcula veranstalteten und auch von internationalen Gästen – darunter Herbert Marcuse – besuchten „Sommerschulen“ gewann sie maßgeblichen Einfluss nicht nur auf die jugoslawische Studierendenbewegung dieser Zeit. Ich folge den unterirdischen Verbindungslinien, in denen die PRAXIS-Gruppe noch der Kommunismus-Debatte präsent blieb (Länger)  „Ontologie der Revolution“ weiterlesen

Figurationen der Ent-Bindung

Ein Versuch, Badiou mit und gegen seine(n) postmarxistischen Genoss*innen zu lesen.

Dieser etwas längere Text erschien in dem Sammelband „Treue zur Wahrheit. Die Begründung der Philosophie Alain Badious“, den Jens Knipp und Frank Meier 2010 im Unrast-Verlag veröffentlicht haben. Mein Beitrag kann als ein erster Begleittext zu dem ebenfalls 2010 erschienen Buch „Krise und Ereignis“ gelesen, dem Buch, mit dem ich selbst in die „Kommunismus“-Debatte eingegriffen habe. (Länger) „Figurationen der Ent-Bindung“ weiterlesen

Die Lektion des Leninismus

Eine Antwort auf Micha Brumlik.

Der Gang durch das Denken Heideggers bleibt eine offensichtlich gefährliche, doch unvermeidliche Anstrengung im politischen Philosophieren der Neuen Linken. Gefährlich, weil Heidegger – wie alle immer schon wissen mussten – einer der radikalsten Denker der Freiheit und zugleich ein Nazi war. Unvermeidlich, weil (fast) alle Denker*innen der Neuen Linken sich durch Heidegger hindurchkämpfen mussten, um aus der marxistischen Scholastik ins Offene zu gelangen.Text erschien in den Blättern für deutsche und internationale Politik 9/2010. (Kürzer)

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