Karl Reitter und Thomas Seibert im Gespräch, Toni Negri zu Ehren
Das Interview erschien im Winter 2013 im Heft 48 der Zeitschrift Grundrisse, das die Redaktion und alle Autor*innen Toni Negri widmeten, aus Anlass seines 80. Geburtstags. Das Gespräch nimmt wesentliche Motive des Buchs „Zur Ökologie der Existenz“ vorweg, mit dessen Niederschrift ich damals gerade begonnen habe. Ich nutze die Gelegenheit, Karl Reitters Buch „Prozesse der Befreiung“ zur Lektüre zu empfehlen: „Marx, Spinoza und die Bedingungen eines freien Gemeinwesens“. (Länger, aber kurzweilig) „Physik des Begehrens, Phänomenologie der Freiheit“ weiterlesen
Schnitte setzen, um weitermachen und neu beginnen zu können.
Im Dezember 2013 lud mich die Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg ins Centro Sociale in der Sternstraße ein. Beworben wurde der Vortrag mit diesen Sätzen: „Jahrelang geschieht nichts, scheint die Ordnung der Dinge unverrückbar festzustehen, das Schlimme immer schlimmer zu werden. Plötzlich überstürzen sich die Geschehnisse, reißt der Horizont auf. (…) Die Chance, es besser zu machen als 1789, 1848, 1917 und 1968, haben wir immer noch: als Chance.“ Hier auch das Audio des Vortrags. „Post/Marxismus“ weiterlesen
Flucht und Rückkehr des subjektiven Faktors der Geschichte
In dieser Fassung erschien dieser Text in dem 2013 von der Jour Fixe Iniative Berlin im Verlag Edition Assemblage veröffentlichten Sammelband „Etwas fehlt. Utopie, Kritik und Glücksversprechen„; eine erste Fassung erschien im Juni 2012 im Band 167 der Zeitschrift Prokla, der den „Perspektiven der Gesellschaftskritik heute“ gewidmet war. Auch dieser Text markiert für mich den Übergang von der Kommunismus-Debatte (Krise und Ereignis) zur Ökologie der Existenz. Kenntlich wird das in der Problematik der Reformation, mit der die sowieso schon überdrehte Dialektik von Reform und Revolution noch einmal erweitert wird. Politisch ist er vom Arabischen Frühling inspiriert. „Humanismus nach dem Tod des Menschen“ weiterlesen
Elf Thesen zur PRAXIS-Gruppe – heute
Das Belgrader Auslandsbüro der Rosa Luxemburg Stiftung lud vom 13. – 15. November 2011 zu einer Konferenz auf die kroatische Insel Korcula ein. Sie war der PRAXIS-Gruppe gewidmet, einer Gruppe von politischen Philosoph*innen, die sich im Jugoslawien der 1960er Jahre um eine existenzialistisch inspirierte Erneuerung des Marxismus bemühte. Mit ihren auf Korcula veranstalteten und auch von internationalen Gästen – darunter Herbert Marcuse – besuchten „Sommerschulen“ gewann sie maßgeblichen Einfluss nicht nur auf die jugoslawische Studierendenbewegung dieser Zeit. Ich folge den unterirdischen Verbindungslinien, in denen die PRAXIS-Gruppe noch der Kommunismus-Debatte präsent blieb. (Länger) „Ontologie der Revolution“ weiterlesen
Zwei mal Zwei ist Fünf
Im September 2011 veröffentlichte die Wochenzeitung Freitag ein noch heute aktuelles „A – Z: Basiswissen des linken Denkens“. Ich trug dazu die Abschnitte zu Negri und Hardt wie zu Badiou und Žižek bei: kürzer und dichter gehts kaum. (Ganz kurz) „Hardt_Negri_Badiou_Žižek“ weiterlesen
Ein Versuch, Badiou mit und gegen seine(n) postmarxistischen Genoss*innen zu lesen.
Dieser etwas längere Text erschien in dem Sammelband „Treue zur Wahrheit. Die Begründung der Philosophie Alain Badious“, den Jens Knipp und Frank Meier 2010 im Unrast-Verlag veröffentlicht haben. Mein Beitrag kann als ein erster Begleittext zu dem ebenfalls 2010 erschienen Buch „Krise und Ereignis“ gelesen, dem Buch, mit dem ich selbst in die „Kommunismus“-Debatte eingegriffen habe. (Länger) „Figurationen der Ent-Bindung“ weiterlesen
Reading Badiou with and against his postmarxist contemporaries
Englische Fassung meines Textes „Figurationen der Ent-Bindung“, übersetzt für einen Vortrag, den ich am 8. April 2010 auf Einladung Katja Diefenbachs an der Jan van Eyck Academy in Maastricht gehalten habe. Vortrag und Debatte warenTeil von Diefenbachs Forschungsprojekt After 1968: „On the Notion of the Political in Political Theory“. Die dazu gehörige Website ist ein wichtiges Archiv für jede Phänomenologie des Geistes des Mai 68 und – nolens volens – des politischen Existenzialismus. English Introduction below! (länger) „Politics unbound“ weiterlesen
Eine Antwort auf Micha Brumlik.
Der Gang durch das Denken Heideggers bleibt eine offensichtlich gefährliche, doch unvermeidliche Anstrengung im politischen Philosophieren der Neuen Linken. Gefährlich, weil Heidegger – wie alle immer schon wissen mussten – einer der radikalsten Denker der Freiheit und zugleich ein Nazi war. Unvermeidlich, weil (fast) alle Denker*innen der Neuen Linken sich durch Heidegger hindurchkämpfen mussten, um aus der marxistischen Scholastik ins Offene zu gelangen.Text erschien in den Blättern für deutsche und internationale Politik 9/2010. (Kürzer)
„Die Lektion des Leninismus“ weiterlesen
Eine Drehung weiter in Sachen Badiou, Philosophie, Revolution
Der Text erschien im März 2008 in analyse und kritik 526 als Teil eines Schwerpunkts zum politischen Philosophieren Badious und antwortet einer dogmatisch-marxistischen Polemik, die auf alles schießt, was nach politischem Existenzialismus riecht. (Kürzer)
„Der Zirkel des Subjekts“ weiterlesen
Thomas Seibert und Martin Saar pro und contra Alain Badiou
Am 17. und 18. Januar 2008, auf dem Höhepunkt der Kommunismus-Debatte, hielt Alain Badiou zwei Reden in Berlin: eine in der Humboldt-Universität, die andere in den Kunst-Werken in der Augustastraße. Die tageszeitung dokumentierte die Humboldt-Rede Badious und stellte ihr ein Pro und Contra voran, in dem Martin Saar und ich freundlich, aber bestimmt Position bezogen. Unseren jeweiligen Stellungnahmen folgt die Rede Badious, als Probe aufs Exempel. (Zweimal kurz) „Democracy against Democracy: Politik der Wahrheit?“ weiterlesen