Jenseits von Imperialität und Anti-Imperialität

Fünf Hypothesen zu den Enden der Geschichte

Von allen meinen Texten hat dieser hier die kurioseste Publikationsgeschichte. Geschrieben habe ich ihn für ein 2012 erschienenes Buch zu Ehren Rainer Rillings.  Die Herausgeber*innen haben den Text in der Druckfassung – vergessen: zu ihrem, zu meinem und Rainers Bedauern. Dann sollte er in einem Buch zur Empire-Debatte erscheinen, das Thore Prien herausgeben wollte: das Buchprojekt kam nicht zustande. Anyway:  Rainers Buch bleibt einer der besten Beiträge dieser Debatte. (Lang) „Jenseits von Imperialität und Anti-Imperialität“ weiterlesen

Physik des Begehrens, Phänomenologie der Freiheit

Karl Reitter und Thomas Seibert im Gespräch, Toni Negri zu Ehren

Das Interview erschien im Winter 2013 im Heft 48 der Zeitschrift Grundrisse, das die Redaktion und alle Autor*innen Toni Negri widmeten, aus Anlass seines 80. Geburtstags. Das Gespräch nimmt wesentliche Motive des Buchs „Zur Ökologie der Existenz“ vorweg, mit dessen Niederschrift ich damals gerade begonnen habe. Ich nutze die Gelegenheit, Karl Reitters Buch „Prozesse der Befreiung“ zur Lektüre zu empfehlen: „Marx, Spinoza und die Bedingungen eines freien Gemeinwesens“. (Länger, aber kurzweilig) „Physik des Begehrens, Phänomenologie der Freiheit“ weiterlesen

Post/Marxismus

Schnitte setzen, um weitermachen und neu beginnen zu können.

Im Dezember 2013 lud mich die Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg ins Centro Sociale in der Sternstraße ein. Beworben wurde der Vortrag mit diesen Sätzen: „Jahrelang geschieht nichts, scheint die Ordnung der Dinge unverrückbar festzustehen, das Schlimme immer schlimmer zu werden. Plötzlich überstürzen sich die Geschehnisse, reißt der Horizont auf. (…) Die Chance, es besser zu machen als 1789, 1848, 1917 und 1968, haben wir immer noch: als Chance.“ Hier auch das Audio des Vortrags. „Post/Marxismus“ weiterlesen

Humanismus nach dem Tod des Menschen

Flucht und Rückkehr des subjektiven Faktors der Geschichte

In dieser Fassung erschien dieser Text in dem 2013 von der Jour Fixe Iniative Berlin im Verlag Edition Assemblage veröffentlichten Sammelband Etwas fehlt. Utopie, Kritik und Glücksversprechen; eine erste Fassung erschien im Juni 2012 im Band 167 der Zeitschrift Prokla, der den „Perspektiven der Gesellschaftskritik heute“ gewidmet war. Auch dieser Text markiert für mich den Übergang von der Kommunismus-Debatte (Krise und Ereignis) zur Ökologie der Existenz. Kenntlich wird das in der Problematik der Reformation, mit der die sowieso schon überdrehte Dialektik von Reform und Revolution noch einmal erweitert wird. Politisch ist er vom Arabischen Frühling inspiriert. „Humanismus nach dem Tod des Menschen“ weiterlesen

Ontologie der Revolution

Elf Thesen zur PRAXIS-Gruppe – heute

Das Belgrader Auslandsbüro der Rosa Luxemburg Stiftung lud vom 13. – 15. November 2011 zu einer Konferenz auf die kroatische Insel Korcula ein. Sie war der PRAXIS-Gruppe gewidmet, einer Gruppe von politischen Philosoph*innen, die sich im Jugoslawien der 1960er Jahre um eine existenzialistisch inspirierte Erneuerung des Marxismus bemühte. Mit ihren auf Korcula veranstalteten und auch von internationalen Gästen – darunter Herbert Marcuse – besuchten „Sommerschulen“ gewann sie maßgeblichen Einfluss nicht nur auf die jugoslawische Studierendenbewegung dieser Zeit. Ich folge den unterirdischen Verbindungslinien, in denen die PRAXIS-Gruppe noch der Kommunismus-Debatte präsent blieb (Länger)  „Ontologie der Revolution“ weiterlesen

Figurationen der Ent-Bindung

Ein Versuch, Badiou mit und gegen seine(n) postmarxistischen Genoss*innen zu lesen.

Dieser etwas längere Text erschien in dem Sammelband „Treue zur Wahrheit. Die Begründung der Philosophie Alain Badious“, den Jens Knipp und Frank Meier 2010 im Unrast-Verlag veröffentlicht haben. Mein Beitrag kann als ein erster Begleittext zu dem ebenfalls 2010 erschienen Buch „Krise und Ereignis“ gelesen, dem Buch, mit dem ich selbst in die „Kommunismus“-Debatte eingegriffen habe. (Länger) „Figurationen der Ent-Bindung“ weiterlesen

Die Bürgerrechte der Menge

Über einige Konvergenzen der sozialen Kämpfe und der Philosophie

Verfasst für das Projekt „Kritischer Bewegungsdiskurs“ (KBD) und publiziert in einem von Brigitte Oehrlein und Roland Klautke herausgegebenen Sammelband des VSA-Verlags (Hamburg 2008), bildet dieser Text die Schnittstelle zwischen der philosophischen Kommunismus-Debatte und den politischen Debatte um „Empire“ und „Globale Soziale Rechte“.  (Länger) „Die Bürgerrechte der Menge“ weiterlesen

Hyperrevolution. Beiträge zu einem aleatorischen Materialismus

Josef Moe Hierlmeier

Dieses Buch ist nie erschienen. Christoph Lieber vom VSA-Verlag fand es „absolut lesenswert“, bat mich aber um eine deutlich kürzere Fassung. Daraus wurde dann, in knapp einem Jahr niedergeschrieben, „Krise und Ereignis“. Wenn ich den Text hier zugänglich mache, folge ich den Leser*innen, die seine Nicht-Veröffentlichung immer bedauert haben –allen voran meinem 2011 verstorbenen, langjährigen Weggefährten Moe Hierlmeier. Er hatte mir in aller Freundschaft gedroht, es notfalls unter seinem Namen herauszubringen.   „Hyperrevolution. Beiträge zu einem aleatorischen Materialismus“ weiterlesen

Die Konstitution des Empire

Globale Herrschaft: Globale Revolution

Die Debatte um Empire fand ihren Ort auch in einer Vielzahl von Veranstaltungen der Alterglobalisierungsbewegung, initiiert von lokalen oder regionalen Sozialforen, Ortsgruppen von attac oder der Interventionistischen Linken, Landesbüros der Rosa Luxemburg Stiftung, akademischen Zirkeln – oder Einzelpersonen. Diesen Vortrag, einigen anderen ähnlich, hielt ich im Januar 2004 in Tübingen – ich dokumentiere ihn als Beispiel und weil er den Gegenstand der Debatte – die Konstitution des Empire – auf den Punkt bringt. (Länger) „Die Konstitution des Empire“ weiterlesen