Geist von 68

Wenn‘s um Kollektive gehen soll, geh‘ ich mit 68 auf Marx zurück: es müssten Kollektive sein, die alle Kollektive auflösen.

NONPOLITICS

Im Juni 2018 befragte mich David Doell für das Magazin NON zum Geist des Mai 68 und zur Politik in erster Person als Grundlage einer klassenlosen Gesellschaft: „Nicht, dass das gänzlich verloren gegangen wäre, im Gegenteil. Unabgegolten aber bleibt, dass aus all‘ dem eine neue Welt werden sollte. Dass es dazu nicht kam, wirkte dann auch auf das zurück, was man erreicht hat.“ (kurz) „Geist von 68“ weiterlesen

Einführung in die Ökologie der Existenz

wo wir stehen wer wir sind und worum es in der geschichte eigentlich geht.

Am 29. November 2017 lud mich die Gruppe Nitribitt – Frankfurter Ökonomien zur Vorstellung der „Ökologie der Existenz“ in das Hausprojekt Nika in der Niddastraße ein: „Thomas Seibert hat ein Krisenbuch geschrieben. Welche Krise? Viele Krisen. Everything is not okay. Wir sind die Proletarisierten eines Kapitals, das längst nicht mehr nur die Arbeit, sondern unser ganzes Existieren, unsere Ökologie in seinen Wachstumswahn zwingt. Wer sich daraus zur Freiheit befreien will, wird die Reformation der Lebensweisen fortführen müssen, deren bislang letztes Abenteuer der Mai 1968 war.“ Variationen des Vortrags habe ich mittlerweile auch anderswo präsentiert: weitere Gelegenheiten lassen sich finden… „Einführung in die Ökologie der Existenz“ weiterlesen

Zur Ökologie der Existenz

Freiheit, Gleichheit, Umwelt. 

Zur Ökologie der Existenz ist mein jüngstes – und mein bisher wichtigstes Buch (Leseprobe unten). Es wäre nur halb so lang, hätte ich mich auf das beschränkt, was ich selbst politisch-philosophisch zu sagen habe: 50 Jahre nach dem Mai 68 und im Versuch, eine Wende der Geschichte wenigstens zu denken. Doch wollte ich meinen Text in den Kontext anderer stellen. Dazu habe ich im Mittelteil des Buchs ein Archiv erstellt, das den „Geist des Mai 68“ erinnert – und neu zugänglich macht: „Zur Ökologie der Existenz“ weiterlesen

Krise und Ereignis

Siebenundzwanzig Thesen zum Kommunismus

Mein Buch zur Kommunismus-Debatte.

Mit dem 1989 ausgerufenen „Ende der Geschichte“ wurde der Begriff des Kommunismus zum Unwort: Wer weiter von Kommunismus sprach, war nicht mehr des Teufels, sondern schlicht aus der Zeit gefallen. Die Rückkehr zumindest des Begriffs verdankt sich einer politisch-philosophischen Debatte, deren Stichwortgeber Toni Negri, Michael Hardt, Alain Badiou und Slavoj Žižek waren. Mein Buch legt die innere Dialektik dieser Debatte frei – als Dialektik von „Biopolitik“ (Hardt/Negri) und „Wahrheitspolitik“ (Badiou/Zizek). Hier im Volltext, mit Dank wieder an den VSA-Verlag. „Krise und Ereignis“ weiterlesen

Geschichtlichkeit, Nihilismus, Autonomie

Philosophie(n) der Existenz

Ohne das damals wirklich begriffen zu haben, habe ich die in meiner Dissertation versuchte Rekonstruktion des „Problems der Existenz“ als dessen negative Dialektik angelegt. Ich habe deshalb – wie der Verlag auf der Rückseite vermerkt – „den Akzent der Rekonstruktion auf die historisch manifest gewordenen Leerstellen und Brüche gelegt“, um das „dabei sukzessive schärfer konturierte Ethos subjektiver Autonomie und Verwirklichung nicht über seine positive Idealisierung, sondern über die kritische Benennung der Grenzen sowohl seines Begriffs wie seiner Praxis“ zu bestimmen. Den Ertrag dieser Existenzdialektik formuliert das Nachwort, das ich deshalb hier zur Lektüre anbiete. Darunter findet sich die 10 Jahre später (!)  erschienene Rezension von Michael Jäger, mit dem ich dann – noch ein paar Jahre später – ein Manifest zu den ersten Aufständen des 21. Jahrhunderts schrieb. „Geschichtlichkeit, Nihilismus, Autonomie“ weiterlesen