Der ‚Fall Marx‘

Historisierung der Dialektik

Karl Marx‘ Verbindlichkeit beruht auf dem, was man  – analog zum Umgang mit Friedrich Nietzsche und Friedrich Hölderlin – seinen „Fall“ nennen könnte. Der „Fall Marx“ liegt in der Radikalität, mit der er Theorie und Praxis in einem politischen Philosophieren zusammengeführt hat, das er „kommunistisch“ genannt und an die „wirkliche Bewegung“ verwiesen hat, „welche den jetzigen Zustand aufhebt“. Ich frage nach der Bewegung, in der wir den „Fall Marx“ heute zu unserem eigenen machen können. Erschienen in der vierten Ausgabe der politisch-philosophischen Zeitschrift Narthex, Frühjahr 2018. (Länger) „Der ‚Fall Marx‘“ weiterlesen

Post/Marxismus

Schnitte setzen, um weitermachen und neu beginnen zu können.

Im Dezember 2013 lud mich die Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg ins Centro Sociale in der Sternstraße ein. Beworben wurde der Vortrag mit diesen Sätzen: „Jahrelang geschieht nichts, scheint die Ordnung der Dinge unverrückbar festzustehen, das Schlimme immer schlimmer zu werden. Plötzlich überstürzen sich die Geschehnisse, reißt der Horizont auf. (…) Die Chance, es besser zu machen als 1789, 1848, 1917 und 1968, haben wir immer noch: als Chance.“ Hier auch das Audio des Vortrags. „Post/Marxismus“ weiterlesen

Humanismus nach dem Tod des Menschen

Flucht und Rückkehr des subjektiven Faktors der Geschichte

In dieser Fassung erschien dieser Text in dem 2013 von der Jour Fixe Iniative Berlin im Verlag Edition Assemblage veröffentlichten Sammelband Etwas fehlt. Utopie, Kritik und Glücksversprechen; eine erste Fassung erschien im Juni 2012 im Band 167 der Zeitschrift Prokla, der den „Perspektiven der Gesellschaftskritik heute“ gewidmet war. Auch dieser Text markiert für mich den Übergang von der Kommunismus-Debatte (Krise und Ereignis) zur Ökologie der Existenz. Kenntlich wird das in der Problematik der Reformation, mit der die sowieso schon überdrehte Dialektik von Reform und Revolution noch einmal erweitert wird. Politisch ist er vom Arabischen Frühling inspiriert. „Humanismus nach dem Tod des Menschen“ weiterlesen

Ontologie der Revolution

Elf Thesen zur PRAXIS-Gruppe – heute

Das Belgrader Auslandsbüro der Rosa Luxemburg Stiftung lud vom 13. – 15. November 2011 zu einer Konferenz auf die kroatische Insel Korcula ein. Sie war der PRAXIS-Gruppe gewidmet, einer Gruppe von politischen Philosoph*innen, die sich im Jugoslawien der 1960er Jahre um eine existenzialistisch inspirierte Erneuerung des Marxismus bemühte. Mit ihren auf Korcula veranstalteten und auch von internationalen Gästen – darunter Herbert Marcuse – besuchten „Sommerschulen“ gewann sie maßgeblichen Einfluss nicht nur auf die jugoslawische Studierendenbewegung dieser Zeit. Ich folge den unterirdischen Verbindungslinien, in denen die PRAXIS-Gruppe noch der Kommunismus-Debatte präsent blieb (Länger)  „Ontologie der Revolution“ weiterlesen